Die Evangelische Kirche Oespel ist die älteste und kleinste der zwei denkmalgeschützen Kirchen der Elias-Gemeinde. 1901 wurde mit dem Bau der zweischiffigen neoromanischen Kirche begonnen. Eine Empore, Tragwerk und Bänke aus Holz im Jugendstil prägen den Innenraum.
'Grüße von der Kaiserin. Die evangelische Kirche Oespel sieht älter aus als sie ist - mit Absicht'. Lesen Sie hier den Artikel vom 18.05.2013, der im Rahmen der Serie Blickpunkt Kirchenschätze erschienen ist.
1877 zählten zu Lütgendortmund 11434 Seelen
1881 wurde Pfr. Klein zuständig für die Bezirke Oespel, Marten, Rahm und Kirchlinde
1894 wurde der Friedhof Oespel in kommunaler Trägerschaft eingerichtet
1895 wurde der Pfarrbezirk Oespel-Stockum-Düren aus der Taufe gehoben
Am 01.02.1897 wurde die Frauenhilfe in Oespel gegründet.
1899 wurde das ehemalige Pfarrhaus Ewald-Görshop-Str. 43 bezugsfertig, das Grundstück hatte damals 2280 Mark gekostet.
Am 11.07.1899 wurde der Beschluss über den Bau von zwei Gotteshäusern in Oespel und Stockum-Düren gefasst, Kosten 50.000 Mark. Das war zu knapp bemessen, es gab eine Nachbesserung von 72.000 Mark.
1900 wurde ein Grundstück von Bauer Bockholt erworben zum „Bau einer Kapelle“ in Oespel.
Am 03.10.1900 wurde Pfarrer H. Schulze-Noelle eingeführt.
Am 30.04.1901 wurde der Grundstein für die evangelische Kirche in Oespel gelegt. Die Bruchsteine stammen übrigens aus Witten-Stockum.
Am 29.07.1902 fand die Einweihung der Oespeler Kirche fand.
1903 wurde Kley zu Oespel gewiesen.
1904 wurde Oespel ein selbständiger Pfarrbezirk.
1905 bekam Kley einen eigenen Friedhof.
Ab 1905 wurden auch Kindergottesdienste ins Leben gerufen und es durften schon damals Jungen und Mädchen durcheinander sitzen.
1906 wurde Oespel aus Lütgendortmund ausgegliedert
Seit dem 05.08.1907 bestand die eigenständige Kirchengemeinde Oespel-Kley.
1908 umfasste Oespel-Kley 3288 Seelen.
1909 entstand der gemischte Kirchenchor.
1909 wurde ein „Vereinshaus“ geplant – das jetzige Gemeindehaus. Im Bauschein wurden Konfirmandenräume, Schwesternwohnung und Versammlungsräume beantragt.
1910 wurde die Einfriedungsmauer um das Kirchgrundstück errichtet.
1911 wurden Männer- und Jugendverein gegründet. Die erste Gemeindeschwester für Kranke, Arme und Jugend nahm ihre Arbeit auf.
Der erste Weltkrieg von 1914 –1918 war ein tiefer Einschnitt in das Gemeindeleben.
Seit dem 15.04.1928 fand täglich der Kindergarten von 8.30 bis 12 Uhr in den Räumen des Gemeindehauses statt.
Am 12.12.1944 wurden Kirche, Pfarrhaus und Gemeindehaus von Luftangriffen getroffen.
1945 kam es zu weiteren Kriegsschäden, die Fenster wurden vollständig zerstört. Die Gottesdienste fanden im Gasthaus Becker am Lütgendortmunder Bahnhof (Station) statt.
1948 wurden die Fenster im Altarraum zugemauert. Das Bild im runden Fenster (Christus, der Weltenrichter) wurde von einem Berliner Künstler entworfen. Es wurde von der Frauenhilfe gespendet. Auch die Seitenfenster wurden wieder verglast. Die Medaillon in den Fenstern, die die Symbole der Evangelisten zeigen, wurden von damaligen Presbytern gespendet.
1952/53 wurde Turm und Kirche schiefergedeckt, das Kupferkreuz von der Fa. Sporbeck gefertigt und mit dem Hubschrauber auf das Dach gesetzt.
1957 erfolgt der Anbau der Bühne an das Gemeindehaus.
1958 wurde ein neues Läutewerk angeschafft:
Glocke 1 – Den Menschen ein Wohlgefallen.
Glocke 2 – Kommt, denn es ist alles bereit.
Glocke 3 – Eins ist Not. Gespendet von den Familien Westermann, Holthaus, Bockholt, Kersebom, Oberschulte, Rennert, Tönnis und Ostermann
Die Glocken 1 und 2 wurden von dem Presbyter …. und den ehemaligen Pfarrern Schulze-Noelle sen. und jun. gespendet.
1971 ging die letzte Gemeindeschwester, Schwester Frieda, in Ruhestand.
Am 08.12.1974 wurde der Grundstein für den neuen 3-gruppigen Kindergarten gelegt, der ein Jahr später am 07.12.1975 eingeweiht werden konnte.
Im Herbst 2005 wurde die denkmalgeschützte Walcker-Orgel renoviert.
1902 wurde die Orgel der Oespeler Kirche von der damals renommierten Fa. Walcker, Ludwigsburg, erbaut. Die Fa. Walcker war eine der bedeutendsten Orgelbaufirmen ihrer Zeit.
Die Orgel verfügt über acht Register, verteilt auf zwei Manuale und Pedal und pneumatisch gesteuerte Kegelladen. Die Orgel ist bis auf Veränderungen in der Mixtur und zwei verlorene Register in der Pfeifensubstanz, komplett in der technischen Substanz erhalten. Es wurden zahlreiche Walcker-Orgeln in Dortmund und Umgebung eingebaut, die Oespeler Orgel ist jedoch einer der wenigen Orgeln, die in diesem guten Zustand überhaupt erhalten ist. Aus diesem Grund wurde sie im Juli 2005 gesondert in die Liste der Denkmäler aufgenommen. Die Oespeler Kirche und die sie umgebende Mauer mit Jugendstilgitter sind seit 1987 Denkmalgeschützt.
In den vergangenen Jahren verschlechterte sich der Zustand der Orgel jedoch: eine gründliche Reinigung war vonnöten, Pfeifen waren schadhaft.
1974/75 waren zwei Register ausgetauscht worden, da man mit dem Klang der Orgel nicht mehr zufrieden war. Auch Orgelklänge unterliegen der Mode.
Nachdem die Orgel von Prof. Winfried Schlepphorst, Orgelsachverständiger des Westfälischen Amts für Denkmalpflege, und Manfred Schwartz, Orgelsachverständiger der EKvW, begutachtet wurde, rieten sie dringend, die Orgel wieder in ihre Originalregistrierung zurückzuführen.
Das Presbyterium Oespel-Kley entschloss sich schließlich noch einmal Geld in die Hand zu nehmen und die Orgel grundlegend zu restaurieren und den Ratschlägen der Orgelsachverständigen zu folgen. Wohl wissend, dass dies wohl die letzte große Restaurierung dieser Art sein wird.
Am dritten Advent 2005 wurde die Oespeler Walcker-Orgel im neuen "alten" romantischen Klang wieder ihrer Bestimmung zugeführt. KMD Peter Klitzsch, damals Kreiskantor des Kirchenkreises Dortmund-West, spielte u.a. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy. Zur Aufführung gelangten außerdem Stücke für Chor und Instrumente.